Häufig gestellte Fragen
Sie haben Fragen zur ketogenen Ernährungstherapie? Auf dieser Seite finden Sie Antworten zu häufig gestellten Fragen. Sollten Sie auf eine Ihrer Fragen keine Antwort finden, können Sie gerne persönlich Kontakt zu uns aufnehmen.
Was ist die ketogene Ernährungstherapie?
Die ketogene Ernährungstherapie ist eine fettreiche, stark kohlenhydratreduzierte Ernährungsform mit ausreichendem Eiweiß- und Energiegehalt. Während der Ernährungstherapie werden Lebensmittel wie Süßigkeiten, Brot, Getreideprodukte, Pasta und Milch vermieden.
Wie funktioniert die ketogene Ernährungstherapie?
Mit der speziellen Lebensmittelauswahl wird der Zustand des Fastens imitiert. Statt der über die Kohlenhydrate zugeführten Glukose werden hauptsächlich Ketone aus dem Fettabbau zur Energieversorgung des Körpers genutzt. Im Gegensatz zum Fasten werden dabei die Ketone zum größten Teil aus dem Abbau der zugeführten Nahrungsfette herangezogen. Mehr Informationen dazu finden Sie unter Ketogene Diäten.
Wie wirksam ist die Ernährungstherapie?
Erhebungen zeigen, dass bei der Behandlung mit der ketogenen Ernährungstherapie bei pharmakoresistenten Epilepsien von folgender Effektivität ausgegangen werden kann: Ein Drittel der Kinder, die die Ernährungstherapie über einen langen Zeitraum durchführen, erreichen zu mehr als 90 Prozent eine Anfallskontrolle. Die Hälfte der Kinder wird anfallsfrei. Ein weiteres Drittel erreicht eine Reduzierung der Anfälle um 50 Prozent. Das verbleibende Drittel beendet die Ernährungstherapie, da sie keine Wirkung zeigt. Neuere Untersuchungen zeigen, dass die Effizienz und Wirksamkeit der Ketogenen Ernährungstherapie bei Erwachsenen mit der bei Kindern vergleichbar ist. Neben der Anfallskontrolle zeigen sich außerdem eine Erhöhung der Wachsamkeit, Ansprechbarkeit und der Wahrnehmung.
Bei welchen Anfallstypen kann die ketogene Ernährungstherapie eingesetzt werden?
Die ketogene Ernährungstherapie kann bei verschiedenen Anfallstypen eingesetzt werden. Es ist keine Beschränkung auf einen Anfallstyp bekannt.
Wie wird die Ernährungstherapie eingeleitet?
Die ketogene Ernährungstherapie wird unter medizinischer Aufsicht und schrittweise über drei bis vier Tage hinweg eingeleitet. Während dieser Zeit werden die Blutzucker- und Ketonwerte genau überprüft. Eine Fasten-Periode ist normalerweise nicht nötig. Wenn die ketogene Ernährungstherapie akzeptiert wird, kann diese in der Regel zu Hause fortgesetzt werden.
Wann sollte die ketogene Ernährungstherapie nicht durchgeführt werden?
Folgende Kontraindikationen schließen eine KET aus:
- Störungen des Fettsäure-Abbaus
- Störungen des Aufbaus von Ketonen
- Störungen des Abbaus von Ketonen
- Störungen der Kohlenhydratsynthese aus Eiweiß
- Störungen des Insulinstoffwechsels
Ob eine Ketogene Ernährungstherapie bei Ihnen bzw. Ihrem Kind möglich ist, wird Ihr Arzt vor der Einstellung untersuchen.
Zudem sollte die ketogene Ernährungstherapie nicht mit dem primären Ziel der Gewichtsreduktion oder als Spezialdiät zum Muskelaufbau durchgeführt werden.
Welche Fettsäuren sollten bei der ketogenen Ernährungstherapie bevorzugt werden?
Im Einklang mit den gängigen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten pflanzliche Fette den tierischen Fetten vorgezogen werden, da sie mehr essentielle mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Zudem kann durch die Zufuhr von mittelkettigen Fettsäuren (MCT-Fette) die Ketose und damit die Wirkung der ketogenen Ernährungstherapie verstärkt werden.
Welche Medikamente kann man bei der ketogenen Ernährungstherapie geben?
Der Wirkstoff des vom Arzt verschriebenen Medikaments ist auf seinen Einsatz bei der ketogenen Ernährungstherapie überprüft. Allerdings kann das Medikament neben dem Wirkstoff Kohlenhydrate enthalten. Daher muss jedes Medikament anhand des Beipackzettels sorgfältig auf seinen Kohlenhydratgehalt kontrolliert werden. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Grundsätzlich sind Tabletten, Tropfen oder Zäpfchen am sichersten. Die meisten Säfte enthalten Zucker!
Wird man aufgrund der aufgenommenen Fettmenge dick?
Nein. Die Diät wird exakt so berechnet, dass sie die individuell benötigte Kalorienmenge liefert. Dies ist Teil des Aufgabenbereiches der Ernährungsfachkraft während der Verlaufskontrolle. Manchmal kann eine Kalorienbeschränkung dazu beitragen, eine bessere Ketose zu erreichen.
Fragen und Antworten wurden dem „Pocketguide – Ketogene Diät“ (J.Klepper, B. Leiendecker, E.H. Kossoff, SPS-Verlag 2006) entnommen.
Was soll ich tun, wenn ein unerwarteter Anfall auftritt?
Unerwartete Anfälle sind häufig Folge von Diätfehlern. Finden Sie heraus, ob Ihr Kind Süßigkeiten oder Chips von anderen Kindern oder Nachbarn erhalten hat. Haben Sie Bestandteile der Diät verändert? Verwenden Sie neue Medikamente oder eine andere Zahncrème? Kontrollieren Sie die Ketose kapillär und fragen Sie Ihren Arzt. Oftmals bleibt es bei einem Anfall, die Diät kann einfach fortgesetzt werden und die Ketose stellt sich wieder ein.
Fragen und Antworten wurden dem „Pocketguide – Ketogene Diät“ (J.Klepper, B. Leiendecker, E.H. Kossoff, SPS-Verlag 2006) entnommen.
Wäre die ketogene Ernährungstherapie eine möglich Behandlungsform für mich oder mein Kind?
Die ketogene Ernährungstherapie zeigt bei pharmakoresistenten Epilepsien sowie bei Stoffwechselerkrankungen wie GLUT1-Mangel und PDH-Defekt (siehe Krankheitsbilder) eine sehr gute Wirksamkeit und Effizienz. Die Durchführung erfordert hohe Motivation und eine gute Mitarbeit des Betroffenen selbst und des familiären Umfeldes. Ob die ketogene Ernährungstherapie bei Ihnen oder Ihrem Kind möglich ist, wird der behandelnde Arzt mit Ihnen abklären.
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